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Neuss

Pläne und Strukturen sind auch dazu gut, manchmal über den Haufen geworfen zu werden. Eigentlich waren wir für den heutigen Sonntag verabredet, haben dann aber mit Blick auf die Wettervorhersage umdisponiert und den Tag gestern genutzt, der wirklich das gehalten hat, was die Wetterfrösche prophezeiten.

Also den Einkauf vorgezogen und die Wohnung fein schmutzig gelassen. Gut sein gelassen also, kann ich auch heute noch machen. Oder sonst wann. Gibt wichtigeres. Menschen eben, zum reden und draußen sein. Austausch, Energie, Vertrautheit. Wir sind uns als Fremde begegnet und haben durch unser beider Erkrankungen in den Gruppen der für einige Wochen gemeinsamen Einrichtung schon mehr von einander erfahren und schätzen gelernt als das meist da draußen in Jahren der Fall ist. Etwas besonderes, für uns beide.

Also Fahrpläne gecheckt, das Fahrrad mitgenommen und rein in die R4, in`s Rheinland – Vorfreude beim queren des Rheins. Ich war lange nicht mehr unterwegs und bin froh, im flachen Land zu fahren, hier hat man es nur mit Wind zu tun, aber eben nicht mit den heimischen Bergen.

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Nach einem Kaffee kurz in den Münster …

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Noch ein Eindruck des Städtchens, bevor es in`s Grüne geht.

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Geschichte …

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Schlammbewohner…

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Farben und Felder

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Die Daten-technisch etwas verbesserungsbedürftige Beinahe-Runde (so einige planlose Schlenker könnten glatt gezogen werden, sorry, keine Lust), kann hier heruntergeladen werden.

2019-10-27 09_33_49-Wanderung Neuss _ Rundtour an der Erft bei Neuss _ GPSies – Opera

Fazit: Ein guter Tag, einer von denen, die es nicht so oft gibt. Es gibt zwar mittlerweile eine Menge guter Tage, aber gute und schöne Tage sind schon rar. Tage mit Vertrautheit und Nähe einerseits sowie mit Licht, Luft, und Sonne andererseits.

Danke dafür.

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Heimlichkeiten

Die Lauscher – seit die Kanzlerin selbst betroffen ist, wird sich auch offiziell empört und wenig geschieht. Warum auch, wer möchte sich schon selbst Schaden zufügen. Ratio bestimmt das Handeln, auch, wenn es nicht laut ausgesprochen wird. Beherrschend sind  (hinter den Kulissen) solche Begriffe wie z.B. das Handelsbilanz-Defizit (Deutschland hat US-Waren im Wert von 48,8 Mrd. US-Dollar eingeführt…Bei den Warenimporten der USA liegt die Bundesrepublik Deutschland als Exporteur mit 108,5 Mrd. US-Dollar… / Quelle: Auswärtiges Amt ) sowie Macht- und Sicherheitspolitik mit ihren strategischen Interessen. John Kornblum, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland sprach gestern Abend nicht grundlos von Partnerschaft, betont nicht von Freundschaft.

Wenn ich mir gerade schon die deutsche Krämerseele zumindest temporär zu eigen mache, wäre noch erwähnenswert, das das deutsche Militär jährlich (nur?) gut 33 Milliarden Euro an Geldmitteln kostet. Darin enthalten sind auch die Söldner-Dienste für unsere amerikanischen Freunde Partner. Der Blutzoll in dem Zusammenhang beträgt allein in Afghanistan bis dato 54 Menschenleben auf deutscher Seite.

Die Rechnung ist also recht einfach: Wir helfen den Amerikanern militärisch bei der Durchsetzung ihrer geostrategischen und machtpolitischen Ziele, wir leisten „Amtshilfe“ in Sachen Geheimdiensttätigkeit (eben auch durch Duldung). Andererseits geben die Amerikaner ihre gewonnen Erkenntnisse an uns weiter, soweit das auch ihren Interessen dient und sie gewähren uns Handelsvorteile, indem sie unsere begehrten Exportschlager eben nicht mit Strafzöllen belegen. Alle an diesem Deal Beteiligten sollten allerdings aufhören, von Wertegemeinschaft zu reden. Auch die Propaganda in dem Zusammenhang (wir sind die Guten, Export von Demokratie und Menschenrechten, Friedensdienst mit Knarre in der Hand usw) ist höchst überflüssig und verlogen. Eben Propaganda.

Nun sind wir Menschen ja bekanntlich viel mehr als nur blanker Ratio, solche Emotionen wie enttäuschtes Vertrauen, Misstrauen und auch Zorn können politische Entscheidungen (und Wahlen!) sehr wohl beeinflussen. Bleibt spannend, abzuwarten, wie unsere gewählten Vertreter damit umgehen werden. Angesichts der oben angeführten Zahlen muss man kein Prophet sein, um zu sehen, wie es ausgehen wird. Ein wenig öffentliche Empörung, ein paar ernste Gespräche mit den Amerikanern und weiter geht`s. Angesichts der vielen gefährdeten Arbeitsplätze wird diese hässliche Kröte wohl geschluckt werden. Uns, den Wählern gegenüber wünsche ich mir endlich mehr Offenheit über unser Verhältnis zu den USA. 

Bleibt schlussendlich zu hoffen, das Deutschlands (Europas) Regierung(en) zumindest langfristig ihre Lehren aus den aktuellen Ereignissen ziehen und endlich massiv, ernsthaft kontinentale Soft- und Hardware-Produktion fördern, um den gigantischen Technologie-Vorsprung der Amerikaner wenigstens zu verringern.