Heute Morgen auf der Nordbahn-Trasse, eine kleine Runde mit dem Rad vom Ottenbruch nach Schee und wieder zurück. Zwischen halb 8 und halb 10, bei lauschigen 11 Grad, der Himmel war unbeschreiblich. Die Bilder sprechen für sich…
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Heute Morgen auf der Nordbahn-Trasse, eine kleine Runde mit dem Rad vom Ottenbruch nach Schee und wieder zurück. Zwischen halb 8 und halb 10, bei lauschigen 11 Grad, der Himmel war unbeschreiblich. Die Bilder sprechen für sich…
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Start ist der Ottenbrucher Bahnhof an der Nordbahntrasse hier nebenan. Unser Ziel soll sein das nördliche Ende der so genannten Niederbergbahn-Trasse, Essen-Kettwig an der Ruhr. Das wir von dort später dann noch weiter fuhren bis Essen Zentrum, war zunächst einmal so nicht geplant.
Irgendwann vor knapp 2 Jahren bin ich schon einmal diese Tour gefahren, allerdings ohne Navigation und Karte, dafür prompt mit einigen Ehrenrunden. Diesmal aber mit Beiden, wobei der Navi nur im Luftlinien-Modus mit läuft, um eine grobe Richtungs-Orientierung zu haben. Unser Weg führt an der Lüntenbeck nahe dem westlichen Ende der Nordbahntrasse heraus aus dem Tal der Wupper Richtung Norden, über Wieden und Aprath nach Wülfrath, wo die eigentliche Niederbergbahn-Trasse beginnt.
Früh morgens auf den Höhen.
Die Trasse ist recht abwegslungsreich, Schnur-gerade Teilstücke, die zum brettern einladen, wechseln mit Ortsdurchfahrten und immer wieder über Land mit Gelegenheit für Bilder links und rechts der Trasse. Die Stimmung ist der Jahreszeit entsprechend ein wenig melancholisch, das Grün hat sich rar gemacht und alles liegt da in Ruhe, so unmittelbar vor der Winter-Sonnenwende. Dennoch, die Zeit hat ihren eigenen Charme und wir nutzen die wenigen lichtvollen Stunden, so gut wir können.
Die sanften Hügel des Nieder-Bergischen.
Rennstrecken.
Ausblick vom Viadukt.
Links und rechts der Trasse.
Gegen Mittag machen wir Rast an einem kleinen Gasthaus, vermutlich eine ehemalige Bahn-Station, direkt an der Trasse, die sich dort eng an die nahe A535 schmiegt. Die Restauration wirkt herrlich unaufgeräumt, außen hängen „tote“ Fahrräder zum Blickfang, eine Vogel-Voliere mit sagenhaft lauten Bewohnern lädt zum verweilen ein, irgendwo hinter einem Bauzaun auf einem Garagen-Dach befindet sich ein Enten-Pfuhl nebst einigen Hühnern.
Die Kneipe selbst ist ein buntes Sammelsurium von alten Bahnhofs-Equipment, schriller Weihnacht-Deko und Sparfach-Kiste an der Wand. Trassen-Nutzer finden sich neben den üblichen Verdächtigen mit ihren Herren-Gedecken und wir hören viel polnischen Dialekt seitens der liebevollen Bedienung.
Eiweiß-Schock meinerseits, ein fetter, rheinischer Muschel-Pott,
unbeschreiblich lecker!
Zur Vermeidung von Suppen-Koma durch gut gefüllte Bäuche sowie einer ordentlich funktionierenden Heizung machen wir uns zeitig wieder auf dem Weg und erreichen bald Essen-Kettwig.
Verblichener Glanz.
Zack, weg…
Ufer-Bewohner mit Gast.
Der Jahres-Zeit entsprechend…
Die Uhr meint es gut mit uns und so verlassen wir das Ruhr-Tal und ackern uns den Baldeney-Berg oberhalb des gleichnamigen Stausees hinauf Richtung Essen-Zentrum, wo wir uns schlussendlich mit des Kumpel Gattin treffen, die uns netter Weise komfortabel heim karrt. Ein erfüllter Tag geht langsam zu Ende.
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Wenn ich mit einem Menschen gemeinsam schweige, kann das viele Gründe haben. Am weitesten verbreitet ist das so genannte temporäre Schweigen. Mal einen Augenblick still zu sein, um dem anderen seinen zu Raum geben ist eine Variante davon. Oder um erst einmal die Lage zu sondieren. Eine andere wäre, das mir schlicht gerade nichts dazu einfällt, in dem Moment. Sei es, das es mir an gewisser Sachkunde mangelt oder das ich schlicht sprachlos bin, ob des gehörten. Dann besser nichts sagen als irgendwelche Floskeln oder Fabulierungen in die Welt schicken.
Manchmal ist es auch ratsam, in der Gegenwart von so genannten hochgestellten Personen einfach mal den Mund zu halten, um keine Maßnahmen zu provozieren. Schweigen wird in solchen Situationen leider viel zu oft als Zustimmung missdeutet. Das wird durch eine gewisse Grund-Emotionalität, was Mimik, Gestik und Körperhaltung angeht, allerdings wieder relativiert. Leider gehöre auch ich zu dieser Spezies. So hat mir schon ein unschuldiges leises Kopfschütteln, vermutlich gepaart mit einem entsprechenden Gesichtsausdruck, in einer aus Sicht meines Gegenübers unpassenden Situation einen gepflegten Wutanfall eingebracht.
Das dauerhafte oder zumindest längerfristige Schweigen. Auch das kann mehrere Ursachen haben. So gibt es Menschen, die ich in gewisser Weise zwar schätze, bei denen ich aber nicht die geringste Lust verspüre, mich mit ihnen auseinander zu setzen. Weil es jedes Mal in für mich unbefriedigender Weise endet. Eine andere Variante des dauerhaften Schweigens ist die des ausgrenzenden Schweigens. Raus aus meinem Leben. Menschen betreffend, mit denen mich so gut wie nichts (mehr) verbindet, Menschen, die so leicht keinen Fuß (mehr) in meine Tür bekommen. Gott sei Dank sind das nur sehr wenige. Nicht weit davon entfernt ist das Schweigen der Verachtung. Oder das der Überheblichkeit.
Das Schweigen derer, die sich alles gesagt haben, was gesagt werden sollte.
Wissend um die gemeinsame Zeit, dankbar und still.
Die traurigste Variante des dauerhaften Schweigens allerdings ist das Schweigen derer, die schlicht am Zustand ihrer selbst, dem ihrer Nächsten oder an dem der Welt an sich verzweifeln.
Literatur zum Thema:
Dr. Murkes gesammeltes Schweigen
von meinem Lieblings-Autor Heinrich Böll.
Passende Kleidung?
Hätte selbst nicht gedacht, das man zum Schweigen soviel sagen kann 🙂
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Neulich führte uns die kleine Hexe oder besser deren bester Freund, der Rabe Abraxas nach Paderborn. Neben dem Theater-Besuch gab es auch ein wenig Zeit, die Stadt zu erkunden. Mein erster Eindruck war: Viel Wasser. Die Bilder sprechen für sich.
Auf dem Weg zum Zentrum.
Weihnachtsmarkt…
Der Paderborner Dom.
Der Dom innen, während es draußen dunkel wurde.
Rette deine Seele…
Blick in den Hof.
Ein verschlossener, dunkler Gang.
Licht…
Wieder draußen.
Auf dem Weg zurück…
Ein letzter Blick auf den Dom.
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