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Maqluba

Vielleicht geht es dem einen oder anderen ja ähnlich wie mir, der bis gerade eben noch keine rechte Ahnung hatte, was genau man den Gästen Weihnachten vorsetzen könnte. Es sollte etwas sein, was am Tag des Geschehens nicht stundenlange Aufmerksamkeit erfordert, also eher gut vorzubereiten ist, um dann recht zügig fertiggestellt zu sein. Wer will schon dauernd in der Küche sein, wenn liebe Menschen anwesend sind ?

Inspiriert von meinem arabischen Kollegen, der das schon öfter sehr lecker hinbekommen hat, entscheide ich mich für den palästinensischen Eintopf namens Maqluba, das heißt auf deutsch nichts anderes als umgestürzter Topf.  Wie man schon auf den verlinkten Bildern sehen kann, sieht kaum ein Gericht dem anderen ähnlich, so viele Varianten gibt es davon. Also entscheide ich mich für einen „Testlauf“, unter Berücksichtigung der mir bekannten Garzeiten, um Erfahrung zu sammeln und mich nicht am Tag der Tage zu blamieren. Außerdem habe ich Hunger und der Restbestand an Gemüse muss aufgebraucht werden.

Am Werkzeug braucht es das übliche Equipment von Koch- Hack- und Zöppkesmesser, Schäler, Pfanne, Topf, sowie Schneidebrett. Eine Besonderheit ist das umstürzen, dazu braucht es neben dem Topf eine passende Anrichtplatte, Backblech oder eine Auflaufform, wo der Topf gut hinein passt, Achtung, die Griffe dürfen dabei nicht stören.

Die Zutaten:

Was da ist, wird genommen. Alles Gemüse nach Saison passt irgendwie, dazu, wer mag, Fleisch, ich entscheide mich für Tofu-Geschnetzeltes, also eine vegane Variante. Die Liste unten reicht für gut 4 Portionen

  • Ein Pack Tofu-Geschnetzeltes, vorgebraten, 180 Gramm, alternativ Tofu-Hack, erhältlich in den meisten Kühltheken der Supermärkte.
  • 3 kleine Kartoffeln
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 2 große Möhren
  • 1 Zucchini
  • Eine Handvoll übrig gebliebene Cherrytomaten
  • 4 Knoblauchzehen
  • Ca. 0.2 Liter Basmatireis
  • Ungefähr das doppelte an Wasser
  • Gemüsebrühe
  • Olivenöl, Steinsalz, schwarzer Pfeffer, Kurkuma und/oder Cumin (Kreuzkümmel)

Die Zubereitung:

Gemüse waschen und schneiden, die Größe hängt von der Garzeit des Reis ab. Also schneide ich die Möhren in grobe Würfel, die Zwiebeln zu Ringen, die Zucchini in große, gerade noch mundgerechte Streifen, die Kartoffeln in dicke Scheiben. Kleiner wäre schlecht, damit nicht alles verkocht hernach.

Möhren, Zwiebeln sowie den Tofu brate ich heiß und kurz an, die Zucchini ebenso. Den Topfboden leicht mit Öl einpinseln, damit die Kartoffelscheiben, welche als erstes in den Topf gehen, nicht beim umstürzen hängen bleiben, wie mir gerade geschehen. Darüber kommen die angebratenen Zutaten, darauf wiederum die klein geschnittenen Tomaten und der gehackte Knoblauch. Gesalzen und gewürzt habe ich bereits in der Pfanne, außer mit Kurkuma, der mag keine große Hitze und kommt jetzt mit den Tomaten in den Topf. Zum Schluss kommt oben auf der gewaschene Reis. Gemüsebrühe hinzu und so vorbereitet kann der Topf erst einmal stehen bleiben oder auch transportiert werden.

Der Trick ist, dass alle Gar- und Röstaromen, die Gewürze sowie der Geschmack des Gemüses mit dem aufsteigenden heißen Dampf den Reis durchziehen und so ebenfalls garen. Dem Topf nur kurz aufkochen lassen, dann herunter auf kleine Hitze köcheln, eine knappe halbe Stunde reicht. Der Reis braucht durch das „Dampf-garen“ ein wenig länger als beim kochen. Anschließend den Topf noch eine Weile bei ausgeschalteten Herd ruhen lassen, Insgesamt beträgt die Zubereitungszeit des vorbereiteten Topfes so ca. 45 Minuten.

Dann der spannende Augenblick …Handschuhe oder Topflappen sind hilfreich.

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Fazit: Testlauf gelungen, bis auf das eine oder andere noch etwas knusprige Reiskorn. Hätte vielleicht einen Ticken mehr Wasser, Brühe sein können. Wer mag, viel Freude beim nachkochen und Mahlzeit !

PS: Dazu passt sehr gut eine Joghurt-Knoblauch-Sauce 😉

~

 

Schon gut möglich

Schon gut möglich.
Das da einst jemand lebte.
Mit heilenden Kräften
Mit Charisma
Mit Mut

Jesus eben

Ein Mensch war er, was sonst. Ein besonderer bestimmt, auserwählt. Im Kern wird schon irgend etwas daran sein, von dem, was die Schreiber des dicken alten Buches verewigt haben. Auch, wenn die Geschichte zum eigenen Machterhalt und zum dumm-halten des Volkes bis in`s Asch-graue aufgebläht wurde. Niemand kann an den Naturgesetzen vorbei, kein Geist hat diese Macht. Auch Jesus hatte sie nicht, das gehört für mich in`s Reich der Märchen.

Besonders war er schon, bestimmt.

Gottes Sohn – die Vorstellung macht ihn sympatisch, das nimmt meiner höheren Macht die Strenge. Da gab es mal wen, der mich verstehen würde, ohne mich zu verurteilen. Der mit Sicherheit auch so seine Versuchungen hatte. Der lernen durfte, ihnen zu widerstehen. Der in einer Zeit von Vergebung sprach, in der vermeintlich illoyalen Menschen kurzen Prozess gemacht wurde. Der Liebe lebte und predigte, während nebenan Menschen grausam zu Tode kamen. Der aus Liebe zu seiner höheren Macht eher einen grausamen Tod wählte, denn sich selbst und seinen Glauben zu verraten. Wer weiß, vielleicht stimmt es auch, und Jesus war wirklich Teil eines großen Planes, uns von unserer Schuld zu erlösen, indem er diese auf sich nahm.

Mit Sicherheit würde er sich allerdings heute voller Scham umdrehen, wenn er sehen könnte, wie sein vermeintlicher Geburtstag hier auf Erden „gefeiert“ wird. Einer, dem das Kotzen käme, müsste er ertragen, wie das bigotte Abendland derzeit seinen Anteil am Elend nebenan leugnet, ängstlich seine Pfründe hütet, den Nächsten zum Teufel wünscht und verbissen seine „traditionellen Werte“ verteidigt..

Für mich ist er auch nicht der vorbildlich Leidende gewesen, der so gern gezeigt wird, um den Menschen den Mangel als Gottes Wille zu verkaufen und somit die Massen zu beruhigen. Ein Mutiger war er, einer, der sich Zeit seines Lebens für die Schwachen und Rechtlosen eingesetzt hat. Einer, der sich nicht scheute, falsche Heilige mit der Peitsche aus dem Tempel zu jagen.

Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhause!

Bestimmt hätte ich ihn gemocht.

*

PS: Dieser Eintrag sollte eigentlich ein harmloser, kleiner Kommentar zu einem anderen Blog werden. Wie das schon öfter vorkam, geriet das Ganze ein wenig aus dem Rahmen und darum hier her. Deshalb an dieser Stelle Danke, Ananda 🙂

Weihnachten

Auf das jeder nach seiner Fasson diese Tage lebt. Ohne überhöhte Erwartungen an Harmonie und inneren/äußeren Frieden. Ohne lästige Pflichtveranstaltungen. Menschen, mit denen ich das ganze Jahr über kaum Kontakt habe, brauche ich auch Weihnachten nicht behelligen.

Wenn, dann von Herzen. Mit Freunden, familiärer oder geistiger Verwandtschaft. So, wie ich diesen Menschen auch den Rest des Jahres begegnen möchte, so, wie ich strebe, mir selbst zu begegnen. Mit Respekt, liebevoll, achtsam.

Mit den Gedanken an jene, denen es am allernötigsten mangelt, auf Erden.

Frohe Weihnachten!