Archiv für den Monat: Mai 2018

Von Fröschen, Märchen und anderen Irrtümern

Sehr früh am Morgen wache ich auf und bleibe erst einmal liegen, um niemanden zu stören, an so einem feinen Pfingstsonntag. Schlafen geht nicht mehr, also nehme ich mir das Tablet und schaue mich in der Mediathek um. New Orleans … eine Doku über diese vor 12 Jahren vom Wasser so geschundene Stadt, deren Bewohner sich nicht unterkriegen lassen, von den Naturgewalten. Gelebte Gelassenheit allerorten.

Das Reporter-Team begleitet verschiedene Menschen, die am und teils auch vom Wasser des riesigen Mississippi-Deltas leben (Der Fluss wird tatsächlich mit 4 „S“ geschrieben…) Einer der Protagonisten hat so ein Propeller-Boot, mit dem er Touri`s durch das Delta führt. Ganz nebenbei hat er seinem Sohn, der mit dabei ist, beigebracht, wie man die riesigen Frösche dort fängt. Das brachte ihm einst ein Taschengeld, wie andere eben Zeitungen verkaufen.

Mich beeindruckt die schiere Größe der bedauernswerten Frösche, die solcher Art gefangen in der Fritteuse des Gastgebers gelangen, und ich erzähle der Liebsten davon. Sie meint, das wären bestimmt Bufo-Frösche, aber diese sehen doch anders aus als jene in der Doku, wie ich finde. Jedenfalls bleibt es irgendwie beim Thema Frösche und wir schauen so einige Bilder von Kröten, Fröschen und dergleichen. Sehr interessant, was sich da alles tummelt.

Unser Thema bleibt bei den Bufo-Fröschen hängen, derweil diese ein spannendes Hautsekret absondern, das, wie soll es auch anderes sein, psychoaktiv ist. Dann, mit einem Mal, beginne ich die Welt etwas besser zu verstehen. Es gibt sie, diese kleinen, beinahe heiligen Momente der Offenbarung, oh ja. SO und nicht anders kam es also einst zum allseits bekannten Märchen vom Froschkönig ! Die alte Mär, man (oder besser Frau) müsse so manche Kröte nur innig genug küssen, beruht auf der feinen Wirkung von einem Hautsekret !

Also, liebe Frauen, falls es sich nicht schon herumgesprochen haben sollte oder, wie so oft durch gelebte Erfahrung widerlegt worden ist, es bringt nicht wirklich etwas, einen Frosch zu küssen. Außer eben Bufo-Frösche – da kann es tatsächlich sein, sollte man so ein Exemplar nach ausgiebigen küssen an die Wand werfen, es sich wirklich bildhaft in einem tollen Prinzen verwandelt.

Aber Achtung, jeder Rausch ist nur auf Zeit – aber wem sage ich das …

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Deutschsprachiges Ländertreffen der AA

Koblenz war sozusagen ausgebucht, bis auf wenige extrem teure Hotelzimmer. Also haben wir uns zu sieben Freunden aus unserer Gruppe zwei kleine Wohnungen angemietet. Hoch oben im Ferienpark Oberlahnstein, ein Hochhaus, und dort die achte Etage. Für mich war es ein Wagnis, als ein nach eigener Einschätzung ein wenig eigenbrötlerischer Höhlenbewohner, das dichte zusammenleben mit drei anderen Menschen, die mir zwar über viele Jahre schon vertraut sind – seine ganz persönlichen Eigenheiten kennt man ja doch nur andeutungsweise. Wie sich herausstellte, ging mir das nicht allein so, aber am Ende waren wir uns einig, gerne noch einmal in dieser Konstellation zu verreisen, sollte sich die Gelegenheit bieten.

Die Tage waren gefüllt mit zeitigem aufstehen und bewegenden Meeting-Besuchen. Dazwischen haben wir uns genügend Zeit genommen, das Gehörte setzen zu lassen und auch ein wenig von Koblenz zu sehen. Das muss trotz des großen und sehr interessanten Angebotes an themenbezogenen Meetings sein, weil sonst die vielen Eindrücke einfach nicht mehr verarbeitet werden können. Es war bewegend – bis zu diesem unbeschreiblichen Gefühl beim Abschlussmeeting, gemeinsam mit gut 3000 Menschen das Gelassenheitsgebet  zu sprechen.

So ein verlängertes Wochenende gibt mir schon neuen Anschub für meine Gruppenbesuche und auch für die freiwilligen, kleinen Dienste dort. In den Gruppen finde ich meine Basis, die Trocken- bzw. Nüchternheit, ohne die ich vermutlich nicht mehr leben würde und falls doch, nicht die geringste Chance hätte, irgend etwas verändern zu dürfen, mit mir. Zumindest nicht zum Guten hin.

Hier noch ein paar Bilder von gestern Morgen, aufgenommen innerhalb vielleicht einer Stunde. Man kann dort oben nicht nur kommende Wetterwechsel sehr schön sehen, man ist sozusagen schnell auch Teil davon – manchmal mitten in einer Wolke.

Noch keine halb sechs Uhr in der Frühe.

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Dann so im Viertelstunden-Takt …

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Der Regen kommt …

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… und die Wolken …

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… um kurz darauf wieder den Blick freizugeben.

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Ach ja – meine Büchse mit ausgezeichnetem grünen Tee habe ich leider vergessen. Bleibt zu wünschen, dass die jemand findet, der solcherart auch zu schätzen weiß 🙂

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