Werkstatt-Troll

Du hast eine kleine, fein und übersichtlich ausgestattete Werkstatt. Alle Dinge, die Du für den Erwerb deines täglich Brot benötigst, haben ihren festen Platz. Es gibt große Schränke mit unterschiedlichsten Werkzeugen für dein vielfältiges Tagewerk. Jeder Schrank hat seinen Namen, als Sammelbegriff seines Inhaltes, jede Schublade ihr Schild, das den Inhalt erkennen lässt.

Einmal im Jahr kommt dann der Werkstatt-Troll, sozusagen planmäßig und sogar mit Vorankündigung. So kommt es, das du eines Morgens die Werkstatt betrittst und nichts ist mehr an seinem vertrauten Platz. Schränke sind vertauscht, Beschriftungen geändert, Du bist der, der sich den Wolf sucht, nach allen Regeln der Kunst. Leider gehörst Du nicht zu denen, die gerne auf Entdeckungstour gehen, sondern möchtest viel lieber dein täglich Brot zügig verdienen.

Was bleibt, ist temporäre schlechte Laune und ein langsames sich-vertraut-machen mit der neuen Ordnung. Einfach alles wieder wie früher geht leider nicht. Zwar kannst du den Troll aussperren, die Bude vernageln und den Wicht ignorieren. Irgendwann jedoch tritt er dir mit mit aller Gewalt die Türe ein und produziert dann so richtig Chaos, mit ungleich härteren verwirrenden Folgen. Dann ist nämlich keiner mehr zur Stelle, der dich zumindest ein wenig mit der neuen Ordnung vertraut machen kann.

Der geneigte Leser ahnt bestimmt schon, worum es geht. Das Ganze nennt sich System-Upgrade, die Werkstatt ist ein Programm und der Troll steht stellvertretend für die große Geld-Druckmaschine der Software-Schmieden, die alljährlich via Lizenzen und Schnittstellen ihrerseits das tägliche Brot verdienen wollen.

Dinge die ich nicht ändern kann.
Gelebte Gelassenheit – soweit möglich 😉

*

8 Gedanken zu „Werkstatt-Troll

  1. Ananda

    aber das ist doch nur, damit alles besser wird – so wie alle Programme, die von Jahr zu Jahr schlechter werden, weil man, wenn es einmal gut ist, nichts verbessern kann, aber ja muss, damit sie Geld — äääh – wollte sagen, damit alles besser wird

    Antworten
  2. maranaz3

    Früher hieß es doch so hübsch: „Never change a running system“, aber Pustekuchen, immer wieder und in viel zu kurzen Abständen werden einem die Updates aufgebrummt, und ich bilde mir ein, wenn ich das nicht zulasse, laufe ich noch viel mehr hinterher, als ich das jetzt schon tue.
    Bei den Microsoft-Updates habe ich Geduld gelernt, es dauert und dauert, bis sie, die Entwickler, ihre eigenen Fehler korrigiert haben, aber irgendwann ist es dann soweit, dass man auf seine eigenen Hilfsoptionen verzichten kann, und alles funktioniert wieder von selbst, wie von Geisterhand.
    Aber eines sollte man dabei nicht vergessen, und zwar ab und an dann doch mal die Defraktionierung der Festplatte anzuschmeißen.

    Mach was dran. 😉

    Antworten
    1. Reiner

      Ja ja Windoof … wenn es das nur wäre.
      Professionelle CAD-Systeme, wie hier angesprochen, sind für mich Werkzeug wie alle anderen Maschinen und Hilfsmittel in meinem Beruf. Lästig, solche Störungen. Vom fragwürdigen Nutzen mal abgesehen, hält dieses unnütze jährliche Spektakel zumindest jung in der Birne 😉

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert