Tschick

Am Donnerstag ist sie angelaufen, die Verfilmung von Wolfgang Herrndorfs Roman Tschick.  Das Buch habe ich berührt zu Ende gelesen, was längst nicht bei allen Büchern der Fall ist. Regie führte Fatih Akim, von dem wir vor einiger Zeit schon The Cut gesehen hatten. Das Buch vor dem geistigen Auge, dachte ich, der Film kann bei  guter Regie gut an das Original heran kommen. Also waren wir gestern mit den Kindern mal wieder im Kino, nach langer Zeit. Überrascht hat mich, das sogar das große Mainstream-Kino den Film zeigt, hätte ich ihn doch eher im Programmkino verortet.

Ein Road-Movie. Der Asi und der Psycho. Zwei 14-jährige hauen ab mit einem geklauten Lada, das große Ziel ist die Walachei, die Heimat von Tschicks Großvater. Wer Berlin kennt, weiß um den Begriff Walachei als Redewendung für ganz weit draußen. Wie die Geschichte am Ende ausgeht, wird schon zu Beginn klar. Darum ging es dem Autor auch nicht. Das Unterwegs ist wichtig und wird von den Schauspielern klasse dargestellt.

Ein Film, der mich sehr warm berührte. Auch ich wurde mal Psycho genannt 😉 Nur zum abhauen hat es nie gereicht. Meine Flucht ging nach innen.

Ist euch schon mal aufgefallen,
das Spiegel immer nur links und rechts vertauschen,
aber niemals oben und unten?

 (Isa, eine temporäre Reisebegleiterin der beiden)

 *

*

 

 

13 Gedanken zu „Tschick

  1. Ananda

    Walachei ist bei uns auch ein ganz normales Wort

    Ich bin abgehauen, bevor das auffiel mit dem Psycho 😆

    und guck – hier sind wir alle wieder und immer noch 🙂

    Einen schönen Sonntag dir <3

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  2. Ilanah

    Das klingt gut.
    Leider kann ich nicht mehr ins Kino gehen, hier sind alle Kinos mit gefühlten 10 Millionen Lautsprechern an der Decke, an den Seiten ausgestattet, die Lautstärke ist unerträglich. Mir wird übel davon und mein Tinnitus geht tagelang nicht mehr weg.
    Also lass ich es und warte bis es im TV kommt.

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  3. Aloisia Eibel

    Den Film werd ich mir merken, falls er in unseren Kinos zu sehen ist. Ich sah gestern einen sehr interessenten Film: „Was hat uns bloß so ruiniert“, wunderbar und sehr unterhaltsam!
    Liebe Grüße und was bitte ist ein Asi?

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    1. Reiner

      Auf jeden Fall ist er sehenswert. Auch der von Dir erwähnte Film klingt interessant … die Generation Apple kommt auch langsam in die Jahre 😉

      Der As(s)i – ok, erwischt, `n Rechtschreibfehler 🙂
      Jetzt weiß ich dank Duden, das jener mit zwei „S“ geschrieben wird …

      Auch Dir liebe Grüße !

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  4. gerlintpetrazamonesh

    Ich glaube, dass die meisten Fluchten und Reisen und Abenteuer nach Innen gehen und dort stattfinden. Selbst die mit äußerer Komponente. Nur lassen sie sich schwer darstellen, nicht einmal leicht im Buch, geschweige denn im auf optische Phänomene fixierten Film. Leider beschränken sich die allermeisten (gerade auch die amerikanschen) Roadmovies zu sehr auf diese äußere Entwicklung, ohne dass die Beteiligten, ohne dass auch nur der Protagonist eine große innere Entwicklung durchmachen darf. Das ist – zum Glück – im wirklichen Leben anders!

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