Netzwerk – Heilung

Eigentlich sollte hier jetzt so etwas wie ein Tagebuch stehen. Stichworte dafür gab es reichlich, aber dann hat mich die Lust verlassen, mein kleines bisschen Krankheit hier humoristisch auszuführen, obgleich es an schrägen Details nicht gemangelt hat. Um mich herum ist derzeit viel los und wenig davon ist erheiternd. Das nimmt mir die Lust am gewohnten Stil. Kurz gefasst kann ich jetzt sagen:

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
(afrikanisch)

 Es geht mir heute gut, verglichen mit den letzten Wochen. Zeitweise war ich davon überzeugt, einer von den paar Prozent zu sein, die den Rest ihres Lebens chronische Schmerzen zurück behalten. Zerschnipselte Nerven, elende Verwachsungen. Mindestens. Der eine war nach 2 Wochen wieder fit, ein anderer nach dreien. Mitte nächster Woche werde ich wieder arbeiten gehen, so wie die Dinge jetzt liegen, nach 5 Wochen, die auch nötig waren. In`s Büro oder an den Schreibtisch hätte ich schon eher gehen können, das war jedoch nicht möglich, so blieb ich dann daheim. Eine Werkstatt ist halt kein Büro und manche Arbeitgeber sind flexibel, andere eben nicht.

Größte Prüfung war und ist, die Füße still zu halten. Geduld zu haben. Was erst einmal bleibt, ist neben dem Gebot, nichts schweres zu heben oder zu tragen, eine immer noch ungewohnte Langsamkeit, ein seltsam tauber Oberschenkel sowie allgemeine Empfindlichkeit talwärts mit Blick auf Anstrengungen aller Art. Sei`s drum. Wie schon oben angedeutet, gibt es genug mir mehr oder weniger gut bekannte Menschen, die ganz andere Schlachten zu schlagen haben.

*

 

 

 

 

 

11 Gedanken zu „Netzwerk – Heilung

  1. bisou

    Was du erlebst ist nicht einfacher weil andere „ganz andere Schlachten zu schlagen haben“ Es ist für jeden immer „nur“ seine eigene Lektionen lernen.

    Stillhalten, Geduld, Zukunftsangst, Schmerz, Langsamkeit, nicht können wie gewohnt… viele, nicht einfache Baustellen.

    Auf Afrikanisch: „Wie auch immer es beim Nachbarn wächst, schaue auf dein Gras“ 😉

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  2. holdastern

    Na dann, es geht aufwärts. Land in Sicht! Ich wünsche dir, dass du es langsam angehen darfst und kannst, sobald du wieder in die Werkstatt musst. Alles Gute!

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  3. QuerVerbindung

    …wenn ich Probleme habe, versuche ich, meine ganze Aufmerksamkeit zu einer inneren Überzeugung zu machen, dass alles gut ist…je nach dem, wie es erforderlich ist, fühle ich mich reich, jung, gesund, geliebt…usw. Das schafft nicht unbedingt die Probleme aus der Welt, tut aber trotzdem gut und ich glaube, es mindert sie zumindst…

    …ich drücke Dir die Daumen, dass alles richtig gut wird…

    liebe Grüße
    Heide

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    1. Reiner

      Danke, Heide 🙂

      Stimmt, die Gedanken in eine positive Richtung zu lenken, hilft auch der Seele. Dafür brauche ich manchmal etwas länger, komme aber dann doch wieder dahin.

      Lieben Gruß auch Dir!

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      1. einfachnursein

        Lieber Reiner, mir als geprüfter vierfachMutter und „nicht bitten drum“ Mensch, steht bei mir dies in momentaner Selbstdiagnose wohl alles noch bevor, was du durchlebt hast…werde nächste Woche „meine“ Haus-Ärztin aufsuchen müssen (in drei Jahren das dritte Mal, sorry). Danke für dein wunderbares Tagebuch, einfach köstlich formuliert und tröstend!
        HerzensfrühlingsGrüße…und hoffe dich inzwischen in „alter“ Bestform und per Rad!
        PS:“Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ ist mir als Leitfaden in der „Erziehung“ meiner Kinder immer leitend gewesen. Kinder er-„zieht“ man nicht, man lebt ihnen vor :)..

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        1. Reiner

          Lieber Nicht-bitten-drum-Mensch 🙂

          Ich wünsche dir von Herzen gutes Gelingen bei deiner Heilung auf allen Ebenen, nach dem vermutlich nötigen Eingriff. Auch, wenn die große Mehrheit der Betroffenen Männer sind, so ist es doch nicht ausschließlich ihre Domäne, ich weiß. Sorry für drei Arztbesuche in drei Jahren – könnte von mir sein 😉

          Kinder und vor-leben, genau so. Und – nicht erwarten, dass sie uns gleich folgen. Da habe ich zeitversetzt (mal einfach ein, zwei Jahre abwarten hilft), die wundersamsten Überraschungen erlebt, was das Bild meines Sohnes von seinem Vater angeht.

          Mir – geht es soweit wieder gut. Wenn ich mich an ein paar Grundregeln halte, körperlich und mental. Dafür gibt es andere Baustellen, irgend etwas ist ja immer. Was mich nicht von Rad fahren abhält, seit einem guten halben Jahr gibt es kein Auto mehr, da stellt sich die Frage nicht 😉

          Dir noch einmal alles Gute und Danke für`s lesen !

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          1. einfachnursein

            Lieber Reiner 🙂
            Ich danke DIR !
            …und ja, irgendwas ist immer… (und das ist wohl auch gut so?!)
            🙂
            Beste Grüße
            Monja

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