Immer wieder

Vor langer Zeit habe ich mir auf einer Yoga-Website ein Abo eingerichtet, ein paar mal gelesen und es dann vergessen. Oft genug lösche ich die Mail, ohne zu schauen. Heute Morgen mal nicht, und siehe da, ich stoße wieder auf altbekannte Weisheiten.

5 Lebensregeln für ein erfülltes Leben

So und in abgewandelter Form, aber immer mit dem gleichen Kern, habe ich das schon oft gelesen. Wie leicht das klingt und wie schwer es mir fällt, auch nur teilweise danach zu leben. Mit Stichworten ausgedrückt, lauten sie wie folgt:

  • Ausreichend schlafen
  • Gesund essen und ausreichend bewegen
  • Tägliche Meditation
  • Achte auf harmonische Beziehungen
  • Sei tätig

Klingt einfach, oder ? So universelle Weisheiten. Wenn ich Punkt für Punkt durchgehe, fällt meine Bilanz allerdings eher mager aus. So schlafe ich eigentlich regelmäßig zu wenig bzw. unter wenig gesunden Bedingungen. Ok, beim essen sieht das schon erheblich besser aus, auch Bewegung bekomme ich auf dem Rad ausreichend. Wobei das ein wenig einseitig ist, wie ich gerade feststellen musste. Dehnungsübungen fehlen mir, da gibt es etwas zu tun.

Meditation – verbinde ich am frühen Morgen mit Yoga-Übungen. Was gut tut, aber den über den Tag aufgefrischt werden möchte.

Harmonische Beziehungen kenne ich leider nur punktuell. Mein Alltag ist geprägt von Mißtrauen und Abwehrhaltung in einem Ellebogen-Umfeld, wo jeder sich selbst der Nächste ist. Privat sieht das, Gott sei Dank, besser aus. Wobei, wenn zwei in einem Tiger-Jahr Geborene zusammen leben, beide vom Element Wasser dominiert, sind gewisse Ausbrüche schon von Beginn an mit eingepreist, sozusagen. Was aber für uns beide sehr in Ordnung, weil ehrlich ist. Der Freundeskreis ist Alters-entsprechend ausgedünnt, hier achte ich genau darauf, mit wem ich mich umgebe und mit wem lieber nicht. Zumal das allein-sein keinen Schrecken mehr hat, sondern von mir zunehmend als Bereicherung gefühlt wird.

Tätig bin ich. Eher zuviel mitunter, und gerne von letztendlich ungesunden Ehrgeiz getrieben. Das Mass der Dinge, meine ganz spezielle Lebensaufgabe. Gut, einmal mehr erinnert zu werden.

*

 

15 Gedanken zu „Immer wieder

  1. Ananda

    Wahrheit, Einfachheit, Liebe
    … und paradoxerweise fällt das Einfache oft am schwersten….
    und Harmonie…. ein Schlüssel zum Glück…
    Da ist Harmonie im Universum, an die können wir uns anschließen… je weniger Eigen-Wille ist in unserem Denken und Handeln, je mehr wir dem folgen, was ist … jederzeit in uns spürbar… Achtsamkeit ist der Weg… so können wir in Harmonie kommen, mit uns, dem Universum und allem was darin ist

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  2. Gerhard M.

    Ausreichend schlafen
    Gesund essen und ausreichend bewegen
    Tägliche Meditation
    Achte auf harmonische Beziehungen
    Sei tätig

    Ich schlafe zu wenig. 6 Stunden die Regel.
    Bzgl. Essen: Nicht optimal, aber besser geworden. Trinken muß man auch betrachten: Hier zuviel Alk und zuviel Cola Zero. Zuviel Kaffee.
    Bewegung: Sehr umfänglich. Bin zufrieden.
    Meditation: 0
    Harmonische Beziehungen: Die gibt es. Grundsätzlich aber kann man sich die Art der Beziehungen nicht aussuchen. Etwa wenn man sich um jemanden kümmern muß. Wenn man gemobbt wird. Gestalked wird. Usw.
    Tätig bin ich massiv. Auch wie Du ein Zuviel, aber ich will das so!!!

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  3. Reiner

    So hat ein jeder seine Baustellen. Stimmt, nicht jede Beziehung ist wählbar, privat, wenn es um Angehörige geht, auch nicht. Wählen kann ich dagegen meine Hatung zu diesen Menschen, die ich nicht meiden kann oder aus moralischen Anspruch meiden will. Das hört sich leichter an, als es ist, ich weiß. Drückt einer auf den „richtigen“ Schalter, reagieren wir.

    Bewußt werden hilft … einer der wenigen Vorteile des Älter-Werdens.

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  4. Holda Stern

    Hallo Reiner, der Yogaweg sagt auch: „Der Weg ist das Ziel“ und du kennst bestimmt das schöne Sprichwort: „Ideale sind wie Sterne, wir greifen danach, erreichen sie aber nie.“ Regeln kann/sollte ich anstreben, stets in dem Bewusstsein, dass sie eher Hilfestellung denn erreichbares Ziel sind. Hauptsache, ich versuche es, jeden Tag aufs Neue, so denke ich mir. Ich finde es gut, dass du dir Gedanken machst zum Leben, kommt nicht oft vor, dass Menschen das tun. Insofern wollen wir uns entspannen und zurücklehnen, wir sind immerhin auf dem richtigen Weg angekommen … einen guten Sonntag wünsche ich dir und deinen Lieben!

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    1. Reiner

      Hallo Sabina,

      so ganz frei-willig setze ich mich nicht mit diesen Themen auseinander. Wie so oft gibt es konkrete Anlässe, sprich gesundheitliche Herausforderungen. Du hast recht, wir streben nach Fortschritt, nicht nach Perfektion. Jeden Tag auf`s neue, ohne uns entmutigen zu lassen von Zeiten des Stillstandes oder von Rückschritten.

      Auch Dir / euch einen wunderschönen Sonntag, wir gehen jetzt das schöne Wetter genießen.

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  5. Herta Beer

    Danke- fürs Bewusst Machen- Leider ist das oft so, dass es mit einem persönlichen Aspekt einher geht, man gesundheitliche Probleme hat oder anderes, erst dann! macht man es sich wieder bewusst, was man tun und was man besser lassen sollte. Verschiedene Beziehungen kann man sich nicht immer aussuchen, aber wie du richtig sagst, die Haltung dazu, das geht immer. Und im privaten Umfeld achte ich nun schon sehr darauf, was mir gut tut und was nicht. Was nicht: Das kann weg 😉 Glg Herta

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  6. Ilanah

    Wir müssen nicht perfekt sein.

    Und alles hat seine Zeit, es braucht oft länger, bis wir begreifen, was uns wirklich wichtig ist und uns gut tut.
    Das Umsetzen dauert nochmal seine Zeit.

    Ich finde es vor allem wichtig, sich nicht selbst zu kritisieren und runterzumachen.

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  7. bmh/schwerelos

    Da ist noch immer ein Teil in mir, der meint, er müsse Goßes vollbringen – wenn ich nicht aufpasse, will er unruhig werden .

    Aber es gelingt mir auch im ganz normalen Alltag die schönen Seiten zu sehen.

    … Ausreichend schlafen
    Gesund essen und ausreichend bewegen
    Tägliche Meditation
    Achte auf harmonische Beziehungen …
    Sei tätig

    Ich habe einen guten Lehrmeister. Das Alter :-).

    Herzliche Grüße
    Barbara

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    1. Reiner

      Das ist wohl einer der überschaubaren Vorzüge des älter-werdens, wenn es gut läuft. Auf die Körper-eigenen Signale hören lernen. Der Intuition vertrauen können. Achtsamkeit leben aus Mangel an wirklichen Alternativen.

      DEN Teil kenne ich auch, der sich gerne zu wichtig nimmt und Heldentaten verrichten will. Heute sitzt er meist in einer Ecke, friedlich, mal auch ein wenig beleidigt. Immer dann, wenn ich ihn zurückweise. Wenn es drauf ankommt, ist er eh nicht gut zu brauchen. Da sind dann andere Kräfte gefragt. Dennoch bin ich nett zu ihm, er gehört ja offensichtlich zu mir 😉

      Auch Dir liebe Grüße & schön, dass Du hier warst !

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  8. gerlintpetrazamonesh

    Yoga, ernstlich betrieben und nicht zur Turnübung für grellbunt – eng bekleidete Damen verschiedenen Alters und Beweglichkeitszustandes (es gibt Gründe, warum ich damit nicht mehr anfange) degradiert ist eine ausgefeilte Meditationstechnik würdigen Alters. Es in diesem Ausmaß ernst zu nehmen fällt dem westlichen Menschen ohnehin schwer, es ist schließlich eingebettet in eine fremde Kultur, in bestimmte religiöse Vorstellungen, die wir interessant finden können, respektieren sollten und bei deren Betrachtung wir oftmals erst auf die Widersprüche in unserer eigenen Kultur und unseren hiesigen religiösen Tradition gestoßen werden (dort gibt es andere und ich würde mich weigern, eine Kuh für wertvoller als einen Menschen zu erachten, wobei es ein schöner Zug ist, diesem nützlichen Geschöpf einen besseren Platz als in den Laufställen der Massentierhaltung zuzugestehen). Hier ist sicher nicht der Platz, um das Problem des Bösen in der Welt eines Allmächtigen zu erörtern, das die Polytheisten wesentlich eleganter gelöst haben, da ich doch nur auf die Weisheiten eingehen möchte, die auf der Yoga – Seite verbreitet wurden, wie für ausreichend Schlaf bei gleichzeitig harmonischen Beziehungen zu sorgen. Ich denke, auch das gehört zur Weisheit in allen diesbezüglichen Denkschulen: Es sind die einfachen Dinge, die schwer sind. Diese zu machen, regelmäßig und richtig, das ist die Kunst des Lebens.

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