Archiv der Kategorie: Gerade gesehen

„Ehren“-Amt

Ein wohltuender Antipol zum gewohnten Besitzstands-Denken, abseits von Haben & Abgrenzen wollen, abseits von Neid & Missgunst, gerade umfassend und beeindruckend dargelegt in WEST ART. Immerhin jeder dritte Deutsche engagiert sich auf die eine oder andere Weise unentgeldlich, was Hoffnung macht, das dieses unsere Land nicht so kalt ist, wie es sich manchmal anfühlt.

Nutzt der Staat ehrenamtliches Engagement aus oder inspirieren Ehrenamtliche den Staat, sich einzuschalten und Verantwortung zu übernehmen? Beides stimmt in Teilen, glaube ich. Auch bin ich davon überzeugt, das die von vielen beschworene Trennung von den Bürgern, den Menschen einerseits und der Politik andererseits ein auf Dauer sehr schädliches Denken ist. Die da oben und wir hier unten stimmt so für mich nicht.

Ich bin politisch, so wie jeder einzelne hier. Somit wünsche ich mir einen Staat, der mehr Verantwortung für Bedürftige übernimmt und bin gern bereit, dafür zu teilen. Veränderung kommt immer von unten und aus dem bestehenden System heraus, sehr selten erfolgreich (und gewaltfrei!) in Opposition dazu. Was Widerstand gegen himmelschreiende Ungerechtigkeiten nicht ausschließt, wenn es sein muss, auch beharrlich und dauerhaft.

Veränderung beginnt immer an der Basis und wird oft aus der Not geboren. Selbst werde ich einerseits weitermachen mit dem, was ich für meinen Teil tue und mir zugleich Gedanken machen über eine Zeit nach dem Beruf. Andererseits werde ich wählen gehen, Zeichen setzen gehen gegen Neo-Liberalismus, Zeichen gegen Prestige-Denken, Zeichen setzen gegen die so oft propagierte  und von vielen verinnerlichte Machtlosigkeit, die so schlicht nicht stimmt und nur ein Erfindung derer ist, die gern unter sich bleiben wollen.

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Grüße aus Antwerpen

So ausgerichtet musikalisch von Triggerfinger gestern Abend im FZW, nah beim Dortmunder Hauptbahnhof. Schon lange liegen die Karten hier herum, gemeinsam mit zwei Freunden haben wir sie zeitig besorgt, damit es am Ende keine Ausreden a`la müde, erkältet, oder sonst etwas gibt.

Die Vorgruppe, na ja. BIG SUGAR , ein kanadische Reggae- und Bluesrock-Band. Guter Dinge, die fünf, aber schlecht ausgesteuert und ein wenig zäh, dafür hatte ich zumindest warme Füße, eine knappe Stunde später.

Das Publikum. Die üblichen Verdächtigen wirklich allen Alters, was mir ausgesprochen gut gefällt. Kein schwimmen im eigenen Saft der Grauschädel, viel Jungvolk dabei. Alle zusammen ein paar hundert vielleicht, nicht zu groß, die Menge, gut verteilt in dem eher kleinen, überschaubaren Saal.

Dann endlich das belgische Trio, eine der besten Combo`s, die ich kenne. Alle drei mit dem Herzen dabei, Vollblut-Musiker mit richtig guter Laune.  Gitarrero und Sänger Ruben Block mit seiner einzigartigen Stimme, der Trommler Mario Goossens, wie meist im bunt gestreiften Anzug und der Bassmann Paul Van Bruystegem, ein Bassist wie aus dem Bilderbuch, mit Bauch, Spiegelglatze und sonnenbebrillt. Eine Cover-Band, deren Lieder zumindest in meinen Ohren besser klingen als manches Original. Basslastiger Blues-Rock mit eingestreuten Reggae-Elementen, leicht psychedelischen Einlagen, ruhigen, besinnlichen Passagen, die öfter mal abrupt abgelöst werden von gefetzten Knallern, getragen von Ruben Block`s Stimme und Gitarren-Künsten.

Was mir richtig gut gefällt: Sie lassen sich Raum für jeden der drei, präsentieren sich abwechselnd gegenseitig, Gesang- und Gitarren-Passagen, Bass-Soloeinlagen oder ein Trommel-Solo, der Bunt-Gestreifte tobt klatschnass in seiner Schießbude, während die anderen beiden ihn mit dicken Hand-Scheinwerfern in Szene setzen…um dann kurz darauf wieder zusammen zu finden.

Gerne noch einmal – ein gelungener Abend!

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Tunnel-Session

Meine morgendliche Fahrt zur Arbeit mit dem Rad führt mich über eine umfunktionierte, alte Bahnstrecke, unter anderen eben auch durch einen schönen, alten Tunnel, der gerade eben erst für den Rad-Schnellweg Nordbahntrasse saniert wurde. Normalerweise ist um die Uhrzeit früh morgens dort wenig los, außer der eine oder andere Frühaufsteher, der mir entgegenkommt.

Anders heute morgen. Schon von weitem fällt mir ein Licht auf, das da nicht hingehört. Im Tunnel dann kurz hinter dem Portal bietet sich mir ein ausgesprochen schräges Bild: Ein Fahrrad lehnt an der Tunnelwand, ein anderes liegt umher und die dazu gehörenden beiden Freaks sitzen friedlich mitten auf dem Weg. Zwischen den beiden ein Ghettoblaster, aus dem in Zimmerlautstärke, also für die Lokalität passend ein uralter Song der Pink Floyd plärrt. Dazu passend ziehen Schwaden guten Grases ihre Bahn im Tunnel-Durchzug.

Wie geil, denke ich, während ich wortlos langsam vorüber fahre und das Bild auf mich wirken lasse. Und ich geh` jetzt knechten, selbst kiffen kommt nicht mehr in die Tüte, wegen dem ausgeprägten Unvermögen, damit angemessen zu haushalten. In der Tunnelmitte fallen mir die in den ehemaligen Fluchtnischen ansässigen Fledermäuse ein, um die es schon endlos dumme Diskussionen und jahrelange Bau-Verzögerungen gegeben hat. In dem Moment hätte es mich nicht gewundert, das die allmählich entschwindenden Floyd-Passagen von dem einen oder anderen sanften Klatschen unterbrochen worden wären. So ein Geräusch eben, das eine Fledermaus verursacht, die kopfüber bekifft und tiefenentspannt auf dem Boden landet.

Draußen dann in der frischen Luft freue ich mich für die Tierschützer, das das alles nur in meinem Kopf geschah und wünsche den beiden Nachwuchs-Bohème in Gedanken noch einen entspannten Tag.

 

Unvergessen

Keine leichte Kost, aber sehr bewegend.

So gesehen letzten Sonntag im Cinema hier im Tal. Wir hatten am Ende beide Tränen in den Augen.

Wer spricht heute noch von den Armeniern… (GröFaZ)

Die Osmanen waren sein Vorbild im Geiste. Das Prinzip des Sündenbockes zwecks Ablenkung vom eigenen Versagen, vom drohenden Untergang und zur Schaffung eines einenden Feindbildes hat er übernommen, verbunden mit preußischen Pflichtbewusstsein, Beamtentum und industriellen Know-how der Zeit. Seit nunmehr fast 70 Jahren erinnert sich eine ganze Nation fassungslos an das Geschehene, spricht von Machtergreifung und verdrängt schlimmstenfalls, das die damaligen Verhältnisse das Resultat von Wahlen (im Verbund mit unsäglichen politischen Ränkespielen) waren. Im Gegensatz zu den Nachfolgern des osmanischen Reiches, die bis heute allenfalls von unvermeidlichen Leid im Zusammenhang mit dem ersten großen Krieg sprechen.

Uneingestandenes schafft Raum zur Wiederholung. Die Gefahr besteht immer und die Zeichen waren auch hierzulande deutlich, in jüngerer Vergangenheit. Unsere so genannte Zivilisation ist nur ein dünnes Mäntelchen über dem Raubtier. Ändern sich die Zeiten und mangelt es irgendwann breiten Mehrheiten am Nötigsten, kommen die Geister der Vergangenheit wieder an`s Licht. Das ist gemeint, wenn Politiker heute von Systemrelevanz sprechen.

Innerer Frieden ist keine Selbstverständlichkeit, vom Individuum bis zum Staat.

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Autoland Deutschland

Ein auf Facebook geteilter Link brachte mir das Thema wieder einmal näher in`s Bewusstsein, Wohin die Reise wohl geht mit der Automobilität, die hierzulande immer noch mit die größte Einnahmequelle für Millionen Menschen darstellt, eben auch für mich.

Es sind weniger die vermeintlichen technischen Alternativen, also Elektro-Autos, die den gesamten Industriezweig gefährden. diese sind schlicht nicht ausgereift, wenig praxistauglich  und (noch) viel zu teuer, zu wenig haltbar oder in ihrer Ausführung zu rudimentär. Auch die Konkurrenz aus dem Ausland ist (noch) keine wirkliche Gefahr angesichts des immer noch guten Qualitätsstandards deutscher Autos, immer ausgefeiltere Rationalisierung in der Fertigung sowie der „preisenkenden“ politischen Maßnahmen im deutschen Arbeitsrecht.

„Gefährlicher“ ist eine aufkommende, neue Geisteshaltung nicht nur, aber gerade auch vieler junger Menschen, die sich nicht (mehr) via Kredit für`s Auto abhängig machen möchten in Zeiten prekärer Jobs (Praktika für lau, Leiharbeit, befristete Anstellung). An der Stelle beißt sich nebenbei die Katze zumindest auf dem Binnenmarkt in den Schwanz, da Autos frei nach Henry Ford bekanntlich keine Autos kaufen.

Zum einen.

Andererseits steigt die Bereitschaft zu teilen, die Erkenntnis, das es im Grunde Irrsinn ist, gut eine Tonne Technik allein über die (verstopften)Straßen zu bewegen. Den Führerschein zu haben, macht Sinn, aber ein Auto allein zu unterhalten, immer weniger. Statussymbole und maximale Mobilität für eben einen sehr hohen Preis haben einen immer geringeren Stellenwert. Langsam, aber sicher, zumal Alternativen vorhanden sind, Stichworte Carsharing, öffentlicher Nahverkehr, (Elektro-)Fahrräder, allmähliche Anpassung der Infrastruktur in den Städten. Nicht zuletzt darum zieht es immer mehr Menschen wieder zurück in die Städte, weg von den langen Wegen.

Das Volk der Tüftler und Ingenieure wird sich langsam andere Betätigungsfelder abseits der fossilen Verbrennungstechnik suchen müssen und ich bin guter Dinge, das uns das gelingt. Weniger guter Dinge bin ich allerdings, wenn ich darüber nachdenke, wo ich mich persönlich in diesen Wandel wiederfinde. Ausführliche Gedanken darüber mache ich mir, sollte es soweit kommen.

Eingeschränktes Sichtfeld

Heute Morgen stehe ich in der Warteschlange einer Bäckerei-Filiale beim Akzenta um die Ecke. Es dauert, ein dicker, bärtiger Kerl hat offensichtlich eine riesige Sippe zu versorgen, vor ihm auf der Theke liegen gut ein halbes Dutzend prall gefüllter Tüten.

Endlich bin ich an der Reihe. BITTESCHÖN! fragt ein etwas säuerlicher Mund und ich sage „6 Brötchen und zwar davon...“ Jetzt wird`s schwierig. Ich quetsche mich neben dem Dicken mit der Groß-Sippe und stehe so wenigsten unmittelbar vor den Auslagen. Was mich aber nicht wirklich weiter bringt, denn mindestens eine halbe Fußball-Mannschaft emsiger Kolleginnen von BITTESCHÖN flitzen hin und her, um die zahlreichen Wünsche der Wartenden zu erfüllen. So sehe ich anstelle der begehrten Backwaren genau in Blick-Höhe nur die Hinterteile der Kolleginnen, was zwar auch seinen Reiz hat, mich aber meinem Ziel einer vollständigen Bestellung nicht näher bringt.

BITTESCHÖN guckt ungeduldig und ich sage zu meiner Entschuldigung mit ein wenig hilfloser Mine „Kann leider nix sehen…“  Das stimmt zwar so nicht per Definition, aber weiter ausführen möchte ich das jetzt nicht. Dann kommt sie, diese Frage, mit zickigen Unterton:

„WAS können Sie denn nicht sehen?“ 

Jetzt wird mein dramaturgisches Talent geweckt, von dem ich eigentlich bis heute Morgen noch nichts wusste. Mit ausgebreiteten Armen und ratlosen Gesicht stehe ich da. „Wie kann ich Ihnen etwas beschreiben, was ich eben nicht sehe…“  Diese Logik treibt einigen der Emsigen einen Anflug von Lächeln in`s Gesicht und ich nutze derweil jede Lücke, um endlich zu Potte zu kommen. „Davon zwei…“ mit ausgestecktem Arm – „davon auch…“  Was weiß ich, welche Phantasie-Namen dem ganzen Zeug hier gegeben wurde, Schilder lesen ist mir aus gegebenen Anlass schon erst recht nicht möglich.

Endlich ist alles komplett und bezahlt, BITTESCHÖN und ich wünschen uns zuckersüß ein schönes Wochenende. Während ich erleichtert das Weite suche, wundere ich mich immer noch.

Fragen gibt es!

Soziale Medien

Seit einiger Zeit bekomme ich auf Facebook Werbung ausschließlich aus Schweden, so etwas wie unten zu sehen (vielleicht hätte ich mein Geburtsdatum doch etwas verfälschen sollen…), aber auch Unverfängliches wie Ikea-Werbung im Original-Ton, ohne Untertitel.

pozenztestet

Wie das kommt? Das liegt an meinen Wohnort, natürlich. Da wollte ich wahrheitsgemäß „Ölberg“ eingeben, so lautet die historische Bezeichnung unseres schönen Viertels hier. Leider kennt das dumme Facebook keinen Ölberg, macht mir aber einen Alternativ-Vorschlag, eben Olberga, leider in Schweden. In meiner Not nehme ich das Angebot an, was hätte ich sonst auch tun sollen.

Seitdem werde ich auf schwedisch bunt behelligt von allen möglichen Anbietern. Was mich aber nicht weiter stört, da ich im Allgemeinen weder deutscher noch sonst welcher Reklame erhöhte Aufmerksamkeit schenke. Schlussendlich bekomme ich nun eine Ahnung, warum der eine oder die andere mich gelegentlich mit „alter Schwede“ betitelt.

Obwohl – so alt bin ich eigentlich auch noch nicht…

 

Comedy

So gesehen gestern Abend zu Köln in der Mittelblond-Kulturkneipe, ein winziges, kuscheliges Theater unweit des Domes.

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Karten müssen mit einigen Vorlauf bestellt werden, da die Vorstellungen weit im Voraus ausverkauft sind. 40 Gäste und das winzige, kleine Theater ist voll. Schwule Comedy vom feinsten, der Theater-Inhaber und Hauptdarsteller Marcos Schlüter begrüßt uns persönlich und schnell ist der kleine Raum gefüllt. Das Publikum – bunt gemischt, jung, alt, schwul, hetero, alles vertreten. Das Stück – Diana, das Mädchen mit der Arschkarte erzählt deren tragische Lebensgeschichte mal anders – rotzfrech, bunt und phantasiereich.

Wir sind zwar nicht spät dran, aber die meisten sind schon da, vermutlich, um sich die vermeintlich „sicheren“ Plätze etwas weiter hinten zu sichern. Allerdings bietet das nur begrenzten Schutz vor loser Anrede, ehe man sich versieht, ist man eine feste Größe in der Vorstellung. Geschminkt und verkleidet darf sich eben einiges erlauben, der Narr lässt grüßen. Wer nicht wechseln kann, hat Pech sozusagen und wird spontan in schöner Regelmäßigkeit zur Belustigung der anderen mit in die Show einbezogen. Wer allerdings schadenfroh zu laut lacht, darf sich sicher sein, mit in den Focus des Hauptdarstellers zu rücken. Wer gar nicht lacht, bekommt auch, was er/sie braucht: Gefällt es ihnen nicht? Doch, ja? Na, dann sagen`se dat mal ihrem Gesicht! Wir saßen übrigens in der ersten Reihe…wurden aber, warum auch immer, weitestgehend „verschont“.

Das Ensemble ist spitze, mich hat am meisten Marcos Schlüter in seinen Bann gezogen. Eine einzigartige Mimik und Gestik, dazu eine sagenhafte Stimme, im schnellen Wechsel mal leise, mal laut röhrend.

Fazit: Gern noch einmal, beizeiten.

Macht & Pantomime

Freitag vor 8 Tagen. Die Liebste und ich fahren gen Köln, die armenische Gemeinde im Norden der Stadt  besuchen. Wir freuen uns auf den Abend, aus mehreren Gründen. Die Liebste, weil sie so Gelegenheit hat, sich wieder einmal in ihrer Muttersprache zu unterhalten und gemeinsam freuen wir uns auf den Gast-Auftritt von Vertretern des staatlichen armenischen Pantomime-Theaters.

Mich interessiert die Veranstaltung zum einen wegen der Art der Verständigung. Da ich nun kaum ein Wort armenisch verstehe oder spreche, bin ich auf Staaten-übergreifende Familientreffen stets stark auf Mimik und Gestik angewiesen, um halbwegs mitzubekommen, was in den Menschen vorgeht. Pantomime ist ja das Spiel mit der Überzeichnung von Mimik und Gestik, oft zusammen mit Maske und Verkleidung, es braucht dazu keine Sprache. Besser können sich Menschen verschiedener Sprachen nicht verstehen.

Faszinierend ist für mich auch das Thema der Aufführung sowie die Einfachheit unter den Voraussetzungen in dem kleinen Gemeindesaal. Es geht um die Macht, in ihren ganzen Facetten. Während der knapp halbstündigen Aufführung symbolisiert eine junge Frau die Verheißungen und Verlockungen der Macht. Ein simpler Stuhl verkörpert die Macht an sich und ein alter Mann steht für den Verführten, den Macht-Besessenen. Das Spiel folgt einer Regie, wie es im täglichen Leben so oft zu finden ist. Vielleicht bei irgendwelchen Vereins-Vorsitzenden, bei den Vorgesetzten mit ihren Weisungsbefugnissen am Arbeitsplatz bis hin zu den gewählten Vertretern der Macht und schlussendlich der praktizierenden Staatsmacht mit ihren Gewalten. Nicht zu vergessen ist auch die Machtverteilung im kleinsten Rahmen, in Beziehungen und Familien.

Es beginnt wie immer mit Verlockung, Verführung, Verheißung. Vorsichtige Annäherung an den ersehnten Zustand mit folgender Inbesitznahme der Macht-Position. Erkennen der Möglichkeiten von Macht-Ausübung und auch Macht-Missbrauch. Die Schwere der Verantwortung, die Macht mit sich bringen kann, ist zu spüren, gegen Ende wird sichtbar, das die gerufenen Geister nicht einfach wieder abzulegen sind.

Eine schöne Aufführung, hier einige Bilder, leider in minderer Qualität aufgrund der Licht-Verhältnisse, aber sie sprechen, denke ich, dennoch für sich.

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Am Ende…

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Hosen runter mit Musik

So hieß das Stück im Hamburger Polittbüro, der Liebsten Tochter hatte dort ein Engagement. Ein kleines Theater am Hamburger Steindamm, schön eingerahmt von orientalischen Obst-und Gemüseläden, preiswerten Unterkünften, islamischen Gebetsstätten, Spielhallen und sonstigen Etablisement mit entsprechender Laufkundschaft.

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Nein, der Titel der Stückes bezieht sich nicht auf ein gewisses Gewerbe in der Nachbarschaft, sondern schildert den entlarvenden Austausch sehr unterschiedlicher Menschen, die sich vor dem ausgerufenen Katastrophenalarm draußen hinein zu einem abgehalfterten, flache Possen reißenden Entertainer flüchten. Der bekommt, unterstützt von zwei Musikern, auf diese Weise Besuch von einem abgewichsten Jung-Banker, einer grünen Kommunal-Politikerin, einer jungen Musical-Darstellerin und einem abgerissenen Penner. Die ungewisse Bedrohung da draußen macht offen für Selbstkritik und so manchen zum Lachen und zum Nachdenken reizenden Offenbarungseid, abgerundet und ergänzt von einigen, richtig gut geratenen Gesangseinlagen.

Ein schöner Abend war das, auch, weil wir im Anschluss an die gelungene Aufführung noch mit dem Ensemble im Foyer zusammen hockten. Ein kleiner Imbiss wurde auch gereicht, von schräg gegenüber auf dem Damm: Hanse-Schale XXL rot weiß für alle, und schön mit den Fingern.

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Dort hin nach Gelegenheit sehr gern noch einmal und wer will, kann die Website im Auge behalten, Ende Januar 2014 soll das Stück noch einmal für vier Tage aufgeführt werden.