Autoland Deutschland

Ein auf Facebook geteilter Link brachte mir das Thema wieder einmal näher in`s Bewusstsein, Wohin die Reise wohl geht mit der Automobilität, die hierzulande immer noch mit die größte Einnahmequelle für Millionen Menschen darstellt, eben auch für mich.

Es sind weniger die vermeintlichen technischen Alternativen, also Elektro-Autos, die den gesamten Industriezweig gefährden. diese sind schlicht nicht ausgereift, wenig praxistauglich  und (noch) viel zu teuer, zu wenig haltbar oder in ihrer Ausführung zu rudimentär. Auch die Konkurrenz aus dem Ausland ist (noch) keine wirkliche Gefahr angesichts des immer noch guten Qualitätsstandards deutscher Autos, immer ausgefeiltere Rationalisierung in der Fertigung sowie der „preisenkenden“ politischen Maßnahmen im deutschen Arbeitsrecht.

„Gefährlicher“ ist eine aufkommende, neue Geisteshaltung nicht nur, aber gerade auch vieler junger Menschen, die sich nicht (mehr) via Kredit für`s Auto abhängig machen möchten in Zeiten prekärer Jobs (Praktika für lau, Leiharbeit, befristete Anstellung). An der Stelle beißt sich nebenbei die Katze zumindest auf dem Binnenmarkt in den Schwanz, da Autos frei nach Henry Ford bekanntlich keine Autos kaufen.

Zum einen.

Andererseits steigt die Bereitschaft zu teilen, die Erkenntnis, das es im Grunde Irrsinn ist, gut eine Tonne Technik allein über die (verstopften)Straßen zu bewegen. Den Führerschein zu haben, macht Sinn, aber ein Auto allein zu unterhalten, immer weniger. Statussymbole und maximale Mobilität für eben einen sehr hohen Preis haben einen immer geringeren Stellenwert. Langsam, aber sicher, zumal Alternativen vorhanden sind, Stichworte Carsharing, öffentlicher Nahverkehr, (Elektro-)Fahrräder, allmähliche Anpassung der Infrastruktur in den Städten. Nicht zuletzt darum zieht es immer mehr Menschen wieder zurück in die Städte, weg von den langen Wegen.

Das Volk der Tüftler und Ingenieure wird sich langsam andere Betätigungsfelder abseits der fossilen Verbrennungstechnik suchen müssen und ich bin guter Dinge, das uns das gelingt. Weniger guter Dinge bin ich allerdings, wenn ich darüber nachdenke, wo ich mich persönlich in diesen Wandel wiederfinde. Ausführliche Gedanken darüber mache ich mir, sollte es soweit kommen.

6 Gedanken zu „Autoland Deutschland

  1. Uwä

    Schön, mindestens einen damit erfolgreich erreicht zu haben. Ich hoffe dass die Reportage noch einige Zeit über diesen Link zu sehen bleibt und noch mehr Menschen erreicht und Gedanken anregt.
    Fakt ist: Fossieler Brennstoff ist endlich und die Menscheheit bertreibt Raubbau an ihrer eigenen Heimat, den Planeten Erde, und sägt somit an dem Ast auf dem sie sitzt.

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  2. bisou

    Ich lebe auf dem Land. Nein, ich meine so richtig auf dem Land. Dort wo, wenn Schuhlferien sind die einzige Busverbindung zur Aussenwelt gekappt wird.

    Ohne Auto geht hier nichts, kein Essen, kein Job, keine Bank, kein Kino,… einfach nichts.

    Und was kriegen die Kids hier mit 18 oder spätestens nach dem Studium? Genau: ein Auto.

    Da sind Gedanken an Umwelt und Ressourcen, Carsharing und Fahrrad vertane Zeit.

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  3. QuerVerbindung

    …ich verstehe die Problematik sehr gut…aber, was würde ich ohne Auto tun? …Alternative Esel oder Pferd?

    …dann müsste ich mich entscheiden, ganz in der Abgeschiedenheit zu leben, ohne Telefon usw. oder eben im Dorf in der Wohnung…wo ich keinen Garten habe…das heißt, ich würde dann wahrscheinlich die Waldeinsamkeit vorziehen…

    …hier kann ich nicht mit dem Fahrrad über die Berge und durch die Schluchten fahren, im Winter wäre das völlig unmöglich…

    liebe Grüße
    Heide

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  4. Reiner

    Mir war beim schreiben schon klar, das gerade diejenigen dagegen halten, die eben weit draußen wohnen. Andererseits ist niemand gezwungen, auf dem Land zu leben. Wenn ich denn so leben möchte, muss ich bereit sein, das Geld für den immer weiter steigenden Unterhalt eines Autos selbst zu erwirtschaften. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Heide – den Gedanken mit dem Pferd finde ich eigentlich ganz reizvoll, zumal dann, wenn man genug Zeit hat, auch mal langsam zu reisen. Und irritierte Blicke nicht weiter stören 🙂

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  5. Uschi

    Den *Zoom- Beitrag habe ich gesehen und mir auch so meine Gedanken dazu gemacht lieber Reiner.

    Du kannst mir glauben, wenn ich das nötige Kleingeld hätte, wäre die Alternative Elektroauto auch etwas für mich.
    Fahrrad kann ich leider wegen meines Schultergelenkes nicht mehr fahren und das stimmt mich oft sehr sehr traurig !

    Was mich in meiner Gegend immer wieder erfreut, sind die vielen Fahrgemeinschaften zur Arbeit und es wurden dafür sogar einige Parkplätze nahe der Autobahn geschaffen.

    Liebe Grüsse und noch eine gute Woche

    Uschi

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